Ich habe mehrere Anläufe dazu gebraucht, aber seit dem Jahr 2004 bin ich Christ. In der Nachfolge von Jesus Christus zu stehen, mit ihm und für ihn leben zu wollen und mit meinem Moped unterwegs sein zu können brachte mich zum Bikers for Christ MM, in dem ich seit 2017 Member bin. Dieses Leben erfüllt mich, das ist wahre Satisfaction und ich erlebe dadurch Gemeinschaft mit Jesus und mit Bikern.
Aber wie kam es eigentlich dazu?
Zum Glauben kam ich das erste Mal 1985, also mit 18 Jahren. Ich war damals Member beim White Birds MC in Gräfenhausen und immer auf Tour, so wie es meine Arbeit als Koch eben zuließ. Mit meiner XS400 war ich im Inland und Ausland auf vielen Motorradtreffen und Rallies unterwegs. Eines Tages traf ich Michael, mit dem ich in meiner Jugend so manches erlebt hatte. Wir waren zusammen bei den Kobra Junior gewesen, der Nachwuchstruppe des Kobra MC Pforzheim. Nun aber erzählte er mir was ganz Neues: Er hatte sich bekehrt und lebte nun mit Gott. Er hat mir vieles erzählt von seinem neuen Leben an diesem Nachmittag und auch noch an vielen weiteren Tagen. Das hat mich echt beeindruckt, schließlich war Michael kein „braver Bube“ gewesen! So habe ich beschlossen, auch mit Gott leben zu wollen. Es änderte sich damals alles ziemlich drastisch, ich habe ein Gelübde abgelegt, nicht mehr zu rauchen und keinen Alkohol mehr zu trinken und nicht mehr meinen geliebten Hard Rock hören. Als weitere Konsequenz trat ich bei den White Birds aus.
Es war eigentlich eine schöne Zeit, sich zusammen mit anderen jungen Christen zu treffen und den Glauben zu leben. Aber irgendwann fing es an, dass ich zum Beispiel eine totale Sehnsucht nach echt guter Musik, also Hard Rock bekam. Ich vermisste immer mehr, mein altes Leben rief nach mir! Natürlich hätte ich damals einen älteren und reifen Christen fragen sollen, aber ich kannte keinen, zu dem ich wirkliches Vertrauen hatte. Schon eine traurige Erkenntnis! Diese neue Leben erfüllte mich nicht, sondern es begrenzte mich, es engte mich ein. Und schließlich stieg ich aus und machte mir als erstes eine Kutte aus einer alten Jeansjacke. Sah nicht gut aus, aber ich hatte wieder eine Kutte an! Denn meine alte Kutte hatte ich damals weggeworfen! Habe mir dann überlegt, was ich doch für einen Scheiß gemacht hatte. Aber zu der Zeit stand ich dazu und ich finde, man muss das tun, woran man glaubt und zu seinen Überzeugungen stehen!
Danach ging ich irgendwann wieder zum White Birds MC. Es war eine gute Zeit und ich war viel unterwegs. Auch unter der Woche war ich meist bis nach Mitternacht im „Zimmer“ und Clubhaus und wir haben viel gelabert und gefeiert. Aber so kurz vor der Jahrtausendwende trat ich wegen interner Quereleien wieder aus.
Im Winter 2000 heiratete ich meine beste Ehefrau von allen und im Herbst kam unser geliebter Sohn zur Welt. Aus Vorsicht und vielleicht auch Angst habe ich dann mit dem Mopedfahren aufgehört. Damals machte ich mir auch extrem viele Gedanken über den Sinn und Unsinn des Lebens. Jesus Christus aber hatte nie aufgehört an mich zu glauben und es ergab sich, dass auch ich wieder Interesse an Jesus zeigte. Über den „Lauf für das Leben“ kam ich zur Evangelisch methodistischen Kirche nach Pforzheim und dort bekehrte ich mich schließlich in 2004 wieder zu Jesus Christus. Für mich begann damit eine neue Zeitrechnung und mein Leben bekam wieder einen Sinn: Ich musste es nicht immer wieder hinterfragen. Kurz danach wurde uns noch eine geliebte Tochter geboren und es war eine echt spannende Zeit, unsere Kinder aufwachsen zu sehen. Jesus Christus hat uns als Familie in der ganzen Zeit begleitet und mein Glaube an ihn wurde fester und konnte wachsen. Auch mein geliebtes Metal hörte ich weiterhin, es gibt ja wirklich tolle Bands mit einer guten Botschaft in ihren Texten. Denn ich durfte erkennen, dass uns Jesus Christus Freiheit geschenkt hat und keinen gesetzmäßigen Glauben, der alles verbietet (Galater 5). So aber hatte ich Gott bei meiner ersten Bekehrung fälschlicherweise kennen gelernt.
Als die Kinder größer geworden waren, wollte ich auch wieder Moped fahren. Also wurde 2014 die alte 650er Katana hergerichtet und es war echt wieder ein gutes Gefühl, auf der Straße unterwegs zu sein! Und dann habe ich auch wieder Bikertreffen besucht und dort traf ich natürlich auch viele alte Bekannte. Irgendwann lernte ich dann Member des BfC kennen und wir unterhielten uns über Mopeds und über Gott und die Welt.
Ab 2016 nahm ich an internen Treffen des BfC teil und lernte als Hangaround die Member und die Struktur immer besser kennen. Die Mischung aus echtem ungekünsteltem Glauben an Jesus Christus und die Freude am Mopedfahren, inzwischen „altersgerecht“ mit einer Harley Dyna Super Glide, und Clubbesuchen zog mich an und irgendwann wollte ich dann auch richtig dazugehören. Ende 2017 war es dann soweit und ich wurde als Member der Bikers for Christ aufgenommen. Meine Frau wurde in 2018 ebenfalls Member und so können wir nun bei gemeinsamen Ausfahrten mit unseren Mopeds und auch sonst dieselben Farben tragen.
Die Gemeinschaft der Bikers for Christ zu leben und zu erleben ist einfach ungemein bereichernd für mich. Dies immer wieder erfahren zu dürfen hilft mir und uns bei all den alltäglichen und nicht so alltäglichen Dingen und Problemen. Es ist nicht nur ein gutes Gefühl, sondern echte Gemeinschaft und gelebte Solidarität. So kann ich nun das tun, woran ich glaube und zu meinen Überzeugungen stehen!
Für mich zählt: „Und alles, was auch immer ihr tut oder sagt, soll im Namen von Jesus, dem Herrn, geschehen.“ (Kolosser 3,17).
Respekt und Gottes Segen
Olav „O“